Allgemeine Informationen
Akupunktur ist ein wichtiges Element der seit über 4000 Jahren existierenden traditionellen chinesischen Medizin.
Die Jahrtausende alte chinesische Lehre von der Akupunktur geht davon aus, dass Energie in bestimmten Bahnen (Meridianen) durch den Körper fließt. Diese Energie trifft an über 700 Punkten an die Hautoberfläche. Wird nun der Energiefluss gestört, zum Beispiel durch Umwelteinflüsse wie Kälte, Wärme, Zugluft oder falsche Ernährung, seelische Belastungen und Überanstrengung können verschiedene Krankheiten und Schmerzzustände entstehen.
Der Begriff Akupunktur setzt sich zusammen aus acus = Nadel und pungere = stechen. Akupunktur ist somit die Therapie mit Nadeln.
Prinzip
Es gibt 12 Hauptmeridiane, die nach der chinesischen Medizin bestimmten Organen oder Funktionen zugeordnet sind.
Durch diese Meridiane fließt ununterbrochen ein gewisses Maß an Lebensenergie. Stellt sich der Mensch mit erhobenen Armen auf, verlaufen sechs Meridiane von oben nach unten, vom Himmel zur Erde: das sind die Yang-Meridiane.
Sie verkörpern das männliche Prinzip. Sechs Meridiane verlaufen umgekehrt, von unten nach oben von der Erde zum Himmel: das sind Yin-Meridiane. Sie verkörpern das weibliche Prinzip. Dazu kommen noch zwei Sondermeridiane, die an der vorderen und hinteren Körperlinie verlaufen. Für die chinesische Medizin sind Yin und Yang die Urprinzipien des Lebens und gesundes Leben kann es nur geben, wenn sich beide Kräfte im harmonischen Gleichgewicht befinden. Mit Hilfe der Akupunktur kann die Balance im Energiefluss von Yin und Yang wiederhergestellt werden.
Für die Wirkung der Akupunktur sind verschiedene Mechanismen verantwortlich:
- Die Bildung von körpereigenen morphinartigen Substanzen (Endorphinen) und Nerven- Überträger-Substanzen (Neurotransmittern). Diese Substanzen wirken schmerzlindernd und psychisch entspannend.
- Reflexwirkung der Akupunktur. Durch Reizung von Akupunkturpunkten auf der Haut werden die diesen Punkten zugeordneten Organsysteme beeinflusst.
Die Akupunktur ist nicht nur ein rasch wirksames Mittel zur Schmerzlinderung, sie wirkt zudem psychovegetativ entspannend, stimmt das Immunsystem um und ist motorisch aktivierend. Auch werden mit Hilfe der Akupunktur die Selbstheilungskräfte des Organismus aktiviert.
Behandlungsablauf
Zunächst ist es wichtig, dass Sie ruhig und entspannt liegen (zur Nadelung bestimmter Akupunkturpunkte sind jedoch auch andere Positionen möglich). Beim Einstich spüren Sie evtl. kurz eine minimale unangenehme Empfindung, die dann verschwinden sollte. Wenn der richtige Punkt durch Vorschieben der Nadel getroffen wurde, kann ein unterschiedlich stark ausgeprägtes dumpfes, ziehendes Gefühl oder eine Wärmeempfindung, oder auch ein „Stromschlag-Gefühl“entstehen, das zum Teil ausstrahlen kann. Diese Empfindung nennen die Chinesen “De-Qi“. Sie ist für den Therapieerfolg mit entscheidend. Meist lässt das “De-Qi-Gefühl“ nach einigen Minuten nach.
Es werden pro Sitzung immer so wenig Nadeln wie möglich gesetzt (max. 13). Während der Nadelung sollten Sie möglichst ruhig und entspannt Ihre bisherige Lage beibehalten. Sollten Schmerzen auftreten (z. B. nach Bewegung) oder sonstige unangenehme Symptome, informieren Sie uns bitte sofort.
Nebenwirkungen
Die Akupunktur ist praktisch nebenwirkungsfrei. In seltenen Fällen kann es zu einem “Nadelkollaps“, einer vegetativen Kreislaufreaktion kommen, die durch die sofortige Nadelentfernung und Lagerungsmaßnahmen zu beheben ist. Wenn blutverdünnende Arzneimittel (z.B. ASS) eingenommen werden, können manchmal kleine Blutungen/Blutergüsse auftreten. Möglich ist auch das Auftreten von Müdigkeit (Achtung: Verkehrsteilnehmer).