Liebe Patientin,
zu Ihrer Schwangerschaft möchten wir Ihnen ganz herzlich gratulieren. Es liegt eine schöne und aufregende Zeit vor Ihnen, Ihr Leben und Ihr Körper werden sich verändern. Wir möchten Sie während dieser intensiven Zeit begleiten und werden Ihnen einige Informationen über die anstehenden Vorsorgeuntersuchungen zur Verfügung stellen.
Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchungen
Im Rahmen der Mutterschaftsvorsorge finden bis zur 30. Schwangerschaftswoche 4- wöchentliche Untersuchungen statt, danach alle 2 Wochen. Abweichende Regelungen bestehen bei Risiko- und Mehrlingsschwangerschaften. Bei diesen Vorsorgeuntersuchungen werden Blutdruck und Gewicht gemessen sowie der Urin untersucht. Weiterhin wird der Höhenstand der Gebärmutter bestimmt und die Herztöne des Kindes kontrolliert. An Laboruntersuchungen erfolgt die Bestimmung der Blutgruppe, Antikörpersuchtest, Lues-Suchtest, Hämoglobinwert, Chlamydienscreening, Hepatitis B. Je nach Impfstatus erfolgt die Bestimmung der Immunität auf Röteln und Windpocken. Auf Wunsch testen wir auch auf HIV. Zwischen der 24. und 28. SSW wird ein Zuckerbelastungstest durchgeführt.
Ultraschalluntersuchungen
Um die 10., 20. und 30. Schwangerschaftswoche vereinbaren wir Termine zu den drei vorgeschriebenen Ultraschalluntersuchungen. In der 9.-12. SSW: Länge des Embryos und Herzschlag, in der 19-22. SSW haben sie die Wahl: der Basisultraschall beinhaltet eine Größenmessung des Kindes, der erweiterte Ultraschall zusätzlich die Beurteilung der einzelnen Organe des ungeborenen Kindes. In der 29.-32 SSW werden folgende Aspekte untersucht: Gewicht, Lage, Herzschlag und Lage der Plazenta sowie Fruchtwassermenge. Sie und Ihr Partner haben die Möglichkeit, die Untersuchung am Bildschirm mitzuverfolgen.
Fruchtwasseruntersuchung / Chorionzottenbiopsie
Der beste Zeitpunkt für die Durchführung einer Chorionzottenbiospie liegt zwischen der 11. und 14. SSW, bei der Fruchtwasseranalyse zwischen der 16. und 18. SSW. Diese Untersuchung wird empfohlen, wenn Sie genetisch bzw. chromosomal bedingte Erkrankungen sicher ausschließen möchten, bei familiären und persönlichen Risikofaktoren oder bei Frauen über 35 Jahren. Die Entscheidung über die invasive Diagnostik liegt allein bei Ihnen, natürlich stehen wir Ihnen bei Fragen gerne beratend zur Seite. Diese Untersuchungen werden von spezialisierten Pränatalmedizinern durchgeführt.
Praena-Test
Wenn sich aus dem Ersttrimesterscreening ein hohes Risiko für das Vorliegen einer Trisomie 21 (Down-Syndrom) ergibt und Sie eine Abklärung mittels invasiver Diagnostik nicht wünschen, kann auf Wunsch zusätzlich der Praena-Test angewandt werden. Nach einer ausführlichen genetischen Beratung beim Genetiker ist die Bestimmung von fetaler DNA aus mütterlichem Blut möglich. Das typische Zeitfenster für den Praena-Test liegt zwischen der 12+0 SSW bis zur 14+6 SSW. Innerhalb von 10-14 Tagen liegt dann eine Aussage ausschließlich zur Wahrscheinlichkeit der Trisomie 21 vor. Ein unauffälliges Testergebnis schließt eine Trisomie 21 nicht sicher aus (Genauigkeit des Test liegt bei 95%), ein auffälliges (pathologisches) Ergebnis beweist nicht endgültig das Vorliegen der Trisomie 21. Ist der Praena-Test auffällig oder zeigt Ihr Baby im Ultraschall Auffälligkeiten, empfehlen wir zur weiteren Abklärung eine invasive Diagnostik (z.B. Fruchtwasseruntersuchung, Eingriffsrisiko ca. 0,5-1%). Die Kosten für diese Leistung sind von Ihnen selbst zu tragen. Die Laborkosten des Anbieters LifeCodexx betragen 1250€. Für Zwillings-/Mehrlingsschwangerschaften ist der Test nicht geeignet.
Seit Frühjahr 2013 erfasst der Praena-Test neben der Trisomie 21 auch die Trisomie 13 und 18.
Schwangerschaftskalender
mit dem Schwangerschaftskalender haben Sie die Möglichkeit, den Verlauf Ihrer Schwangerschaft zu berechnen. Wichtige Untersuchungstermine, Beginn des Mutterschutzes, der errechnete Geburtstermin und andere interessante und wissenswerte Daten werden für Ihre Schwangerschaft berechnet.
Schwangerschaftskalender (bitte anklicken).
Dopplersonographische Untersuchung
Beim ungeborenen Kind kann mittels Farbdoppler der Zustand des Kindes über die Nabelschnurgefäße untersucht werden. Bei der Mutter kann anhand der Untersuchung der Gebärmuttergefäße Versorgung der Gebärmutter beurteilt werden.
Cardiotokogramm (CTG)
Mit Hilfe des CTG werden die kindlichen Herztöne ab der 28. SSW für ca. 20-30 Minuten aufgezeichnet. Hiermit wird beurteilt, ob es Ihrem Kind gut geht. Ausserdem dient das CTG dem Ausschluss vorzeitiger Wehentätigkeit.
Blutzuckerbelastungstest
Ein Schwangerschaftsdiabetes kann zu verschiedenen Komplikationen in der Schwangerschaft führen, insbesondere kommt ein hohes Geburtsgewicht bei Neugeborenen vor. Der Zuckerbelastungstest findet bei normaler Risikokonstellation zwischen der 24. und 28. SSW statt und dient dem Ausschluss eines Schwangerschaftsdiabetes. Sie benötigen für diesen Test einen gesonderten Termin am Morgen.
Individuelle Leistungen in der Schwangerschaft
Untersuchungen, die nach den heutigen medizinischen Erkenntnissen für Ihre Vorsorge und Ihre Gesundheit sinnvoll sind, deren Kosten jedoch nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden, möchten wir Ihnen im Folgenden kurz vorstellen.
Die Höhe der Preise für individuelle Gesundheitsleistungen orientiert sich an der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ). Sie können die Preise einem gesonderten Merkblatt entnehmen, bzw. sich bei uns gerne persönlich informieren.
Wenn Sie dazu Fragen haben, erklären wir Ihnen die einzelnen Untersuchungen gerne in einem persönlichen Gespräch.