Schwangerschaft

Glückwunsch

Liebe Patientin,

zu Ihrer Schwangerschaft möchten wir Ihnen ganz herzlich gratulieren.

Es liegt eine besondere und intensive Zeit vor Ihnen, in der wir Sie kompetent und umfassend  betreuen möchten. Wir legen Wert darauf Sie persönlich und einfühlsam zu begleiten und ein offenes Ohr für Ihre Fragen und Ängste zu haben.

Vorsorge­unter­suchungen in der Schwangerschaft

Zum Schutz der Schwangeren und des ungeborenen Kindes sehen die Mutterschaftsrichtlinien eine Reihe von Untersuchungen vor, um medizinische Komplikationen möglichst frühzeitig zu erkennen bzw. zu vermeiden.

Wir erläutern Ihnen alle Abläufe und beraten Sie zu empfehlenswerten ergänzenden Untersuchungen.

Eine Schwangerschaft wird mit 40 Wochen berechnet. Entsprechend der Mutterschaftsrichtlinien werden Sie bis zur 30. Schwangerschaftswoche alle 4 Wochen einen Arzttermin haben. Ab der 32. Schwangerschaftswoche finden die Termine im 2 wöchentlichen Turnus statt.

Mit dem Schwangerschaftskalender haben Sie die Möglichkeit, den Verlauf Ihrer Schwangerschaft zu berechnen. Wichtige Untersuchungstermine, Beginn des Mutterschutzes, der errechnete Geburtstermin und andere interessante und wissenswerte Daten werden für Ihre Schwangerschaft berechnet: Schwangerschaftskalender

Ultraschalluntersuchungen

In unserer Praxis werden Ultraschalluntersuchungen und Farbdopplersonographien mit modernen, hochauflösenden Geräten durchgeführt.

Von den gesetzlichen Krankenkassen sind drei Ultraschalluntersuchungen (Screeninguntersuchungen) im Zeitraum um die 10., 20. und 30. Schwangerschaftswoche vorgesehen.

Gerne können Sie Ihren Partner oder eine andere Begleitperson zu diesen Untersuchungsterminen mitbringen.

Individuelle Leistungen in der Schwangerschaft

Untersuchungen, die nach den heutigen medizinischen Erkenntnissen für Ihre Vorsorge und die Gesundheit Ihres Kindes sinnvoll sind, deren Kosten jedoch (noch) nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden, möchten wir Ihnen hier vorstellen.

Die Höhe der Preise für individuelle Gesundheitsleistungen orientiert sich an der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ).

Sie können die Preise einem gesonderten Merkblatt entnehmen, bzw. sich bei uns gerne persönlich informieren.

Gerne beraten wir Sie individuell in einem persönlichen Gespräch.

In der Schwangerschaft gibt es für Ihre und die Gesundheit Ihres Kindes einiges zu beachten
  • Rauchen (auch E-Zigaretten und Shisha) sowie Alkoholgenuss schädigen Ihr Kind. Bitte verzichten Sie auf beides komplett!Achten Sie in der Schwangerschaft auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung. Eine Gewichtszunahme von 6-18 kg ist je nach Ausgangsgewicht in der Schwangerschaft normal. Bitte verzichten Sie auf rohes Fleisch, rohen Fisch sowie Rohmilchkäse und waschen Sie Obst und Gemüse vor dem Verzehr.

 

  • Zusätzlich zu einer gesunden Ernährung empfehlen wir Ihnen eine Nahrungsergänzung mit 150 µg Jod und 400-800 µg Folsäure und ab der 12. Schwangerschaftswoche zusätzlich mit DHA.

 

 

  • Sport und Bewegung sind auch in der Schwangerschaft wichtig und gut. Sie sollten jedoch möglichst nur im lockeren Ausdauerbereich trainieren und sich nicht überlasten sowie Sportarten mit einem hohen Verletzungsrisiko meiden.

 

  • Empfohlen wird eine zahnärztliche Kontrolle in der Frühschwangerschaft und in der späten Schwangerschaft (z. B. im 4. und 8. Monat).

 

  • Bitte denken Sie daran sich frühzeitig eine Hebamme zu suchen! Diese betreut Sie und Ihr Kind nach der Geburt bei Ihnen zu Hause und deren Kosten werden von der Krankenkasse übernommen.

 

  • Wir empfehlen die Teilnahme an einem Rückbildungskurs nach dem Wochenbett (ab ca. 8 Wochen nach der Geburt) und, wenn gewünscht, auch einem Geburtsvorbereitungskurs.

 

  • Bitte führen Sie Ihren Mutterpass immer bei sich. Er enthält alle wichtigen Informationen, die auch im Notfall wichtig sind. Bitte bewahren Sie den Mutterpass auch nach der Schwangerschaft gut auf.

 

Bitte sprechen Sie uns bei Fragen an!

Individuelle Gesundheitsleistungen (IgeL) in der Schwangerschaft

Zu diesen und weiteren Angeboten der individuellen Gesundheitsleistungen beraten wir Sie gerne persönlich in unserer Praxis.

Zusätzliche Ultraschalluntersuchungen

Neben den 3 Ultraschalluntersuchungen der gesetzlichen Krankenkasse empfehlen wir zum Ausschluss von kindlichen Entwicklungsstörungen mittels Ultraschall die regelrechte Gewichtszunahme des Kindes und die Fruchtwassermenge regelmäßig z.B. in 4-6- wöchigen Abständen untersuchen zu lassen.

Eine ergänzende Dopplersonographie zur Überprüfung der Gefäßversorgung kann ergänzt werden.

Ultraschallunterschuchungen haben keine Risiken für Sie oder Ihr Kind. Bitte sprechen Sie uns am jeweiligen Termin darauf an.

Pränataldiagnostik

Wir beraten sie über alle Möglichkeiten der vorgeburtliche Diagnostik vom Ersttrimeser-Screening, über den nicht-invasive Pränataltest (NIPT) bis hin zur Ultraschall-Feindiagnostik.

Infektionsserologie

In der Schwangerschaft gibt es bestimmte Infektionskrankheiten, die zum Teil unbemerkt vorüber gehen, jedoch die Entwicklung Ihres Kindes bedrohen können.

Durch die Blutuntersuchung können wir erkennen, ob Sie bereits einen Schutz aufgebaut haben oder nicht.

Falls bisher keine Immunität besteht, wird die Blutabnahme im Verlauf der Schwangerschaft wiederholt, um sicher zu gehen, dass Sie sich nicht während der Schwangerschaft angesteckt haben bzw. Infektionen rechtzeitig behandelt werden können:

  • Cytomegalie-Virus (CMV): Das Cytomegalievirus (CMV) ist weltweit in der Bevölkerung mit 40% – 90% weit verbreitet. Das CMV-Virus wird von Mensch zu Mensch durch infektiöse Körperflüssigkeiten (Urin, Nasensekret, Tränenflüssigkeit, Blut, Speichel, Muttermilch, Genitalsekrete) oder durch kontaminierte Gegenstände übertragen. Besonders Kleinkinder, die mit CMV infiziert sind, können dieses Virus über viele Monate nach der Infektion noch ausscheiden. Die häufigsten Primär- und Reinfektion erfolgen durch Geschwisterkinder in der Familie. Schwangere, die sich mit CMV infizieren, weisen in der Regel keine oder milde grippale Symptome auf . Sie können aber Überträger des Virus auf ihr ungeborenes Kind sein. Besonders im 1. Schwangerschaftsdrittel kann es zu schwerwiegenden Symptomen des ungeborenen Kindes kommen, wie z.B. Wachstumsverzögerung, Veränderungen an Gehirn, Lunge, Leber, Milz, Augen und Ohren. Vorbeugende Maßnahmen vor allem für Schwangere ohne Immunität, aber auch deren Partner sind z.B. gründliches Händewaschen, Hygiene beim Windeln wechseln, Vermeiden von gemeinsamer Bestecknutzung, Verhütung mit Kondom, etc.. Ein regelmäßiger CMV-Antikörpertest (ca. alle 4-6 Wochen) bis mindestens zur 16. Schwangerschaftswoche ist äußerst zu empfehlen, um nach einer Infektion in der Schwangerschaft mögliche Therapien einleiten zu können. Weitere Informationen finden Sie auch unter Stark gegen CMV

 

  • Toxoplasmose: Toxoplasmose ist eine häufig auftretende Infektionskrankheit, die durch den Parasiten Toxoplasma gondii verursacht wird. Hauptüberträger ist Katzenkot, aber auch über rohe Fleisch- und Wurstwaren sowie den Kontakt mit infiziertem Erdreich oder Sand kann Toxoplasmose übertragen werden. Während die Erkrankung selbst meist harmlos mit allenfalls grippeähnlichen Symptomen verläuft, kann eine Erstinfektion in der Schwangerschaft eine Früh- oder Totgeburt, schwere Schäden am Zentralnervensystem und Erkrankungen der Augen auslösen. Durch eine frühzeitige Behandlung kann das Übertragungsrisiko auf das ungeborene Kind, aber auch die Gefahr einer schweren Schädigung deutlich gesenkt werden. Vorbeugend sollten Fleisch und Fisch immer gut durchgebraten oder gekocht und Salate, Gemüse und Obst vor dem Verzehr gründlich gewaschen werden. Achten Sie zudem auf eine sorgfältige Küchen- und Händehygiene insbesondere nach Kontakt mit Katzen, Gartenarbeit oder Sandspielplätzen. Sollten Sie keine Antikörper besitzen, wird die Blutuntersuchung alle 8-12 Wochen während der Schwangerschaft wiederholt.

 

  • Ringelröteln (Parvovirus B19): Ringelröteln gehören zu den klassischen „Kinderkrankheiten”. Sie treten gehäuft im Frühjahr bis zum Frühsommer auf und zeigen einen typischen girlandenförmigen Ausschlag an Armen und Beinen. Allerdings sind Infizierte bereits 1-3 Woche vorher ansteckend. Die Übertragung erfolgt mittels Tröpfcheninfektion z.B. beim Niesen oder Sprechen und tritt vorwiegend im Kindergarten- und Grundschulalter auf. Die Infektion hinterlässt einen lebenslangen Schutz. Es gibt keinen Impfstoff gegen Parvovirus B19. Während die Ringelröteln bei Kindern und Jugendlichen meist ohne größere Komplikationen verlaufen, kann eine Infektion mit dem Parvovirus B19 in der Schwangerschaft beim ungeborenen Kind zu Blutarmut, Wasseransammlung in Haut und Gewebe (Hydrops fetalis) sowie zu Fehlgeburten und Totgeburten führen. Spezifische Medikamente gegen Parvovirus B19 stehen nicht zur Verfügung. Bei einer Infektion in der Schwangerschaft erfolgt die engmaschige Ultraschallkontrolle und bei schwerer Erkrankung des ungeborenen Kindes besteht die Möglichkeit einer intrauterinen Bluttransfusion.
Vitamin D3

Ein ausgeglichener Vitamin-D-Spiegel ist wichtig für die gesunde Entwicklung Ihres Kindes.

Es trägt unter anderem zu einer normalen Entwicklung des kindlichen Skeletts und der Reifung des Immunsystems bei.

Vitamin D wird nur zu 10-20% aus der Nahrung bezogen, 80-90% des Vitamin D wird bei Sonnenlicht über die Haut synthetisiert. Gerade in den Wintermonaten ist der Vitamin D-Spiegel oft zu niedrig und sollte durch eine entsprechende Substitution ausgeglichen werden.

Um eine Überdosierung zu verhindern, sollte der Vitamin D-Spiegel im Blut dann etwa alle 8 Wochen  kontrolliert werden.

OGTT (oraler Glucosetoleranztest) auf Schwangerschaftsdiabetes

Ein Schwangerschaftsdiabetes ist eine der häufigsten Erkrankungen in der Schwangerschaft und kann ernsthafte Komplikationen für Mutter und Kind mit sich bringen.

Ein erkannter Schwangerschaftsdiabetes kann gut behandelt werden. In der Mutterschaftsvorsorge der Krankenkasse enthalten ist der 50g-oGTT („kleiner Zuckertest“). Ist dieser Vortest auffällig, wird der 75g-oGTT zur definitiven Diagnose eines Schwangerschaftsdiabetes durchgeführt.

Entsprechend der Leitlinien und Empfehlungen der Fachgesellschaften ist der „kleine Zuckertest“ allerdings als Screening nicht ausreichend und kann einen Schwangerschaftsdiabetes übersehen, so dass primär der 75g-oGTT empfohlen wird. Diesen bieten wir Ihnen als Selbstzahlerleistung daher auch direkt an.

ß-Streptokokken-Abstrich

ß-Streptokokken Gruppe B finden sich bei bis zu einem Drittel aller Schwangeren in der Vagina ohne Beschwerden hervorzurufen.

Diese Bakterien können bei der Geburt auf Ihr Kind übertragen werden und schwere fieberhafte Infekte bzw. eine Sepsis hervorrufen.

Mit einem Abstrich in den letzten Wochen der Schwangerschaft können wir prüfen, ob ß-Streptokokken bei Ihnen vorhanden sind.

Beim Nachweis der Bakterien wird während der Geburt bzw. bei Blasensprung eine antibiotische Therapie durchgeführt und so die Übertragung auf das Kind verhindert.

Geburtsvorbereitende Akupunktur

Studien belegen, dass durch die Akupunktur eine Erleichterung der Geburt erzielt werden kann.

Ab der 36. Schwangerschaftswoche bieten wir Ihnen wöchentlich eine Akupunktur bis zum Entbindungstermin an.

Akupunktur

Akupunktur ist ein wichtiges Element der seit über 4000 Jahren existierenden traditionellen chinesischen Medizin. Die Jahrtausende alte chinesische Lehre von der Akupunktur geht davon aus, dass Energie in bestimmten Bahnen (Meridianen) durch den Körper fließt. Diese Energie trifft an über 700 Punkten an die Hautoberfläche. Wird nun der Energiefluss gestört, können verschiedene Krankheiten und Schmerzzustände entstehen.

Mit Hilfe der Akupunktur kann die Balance im Energiefluss von Yin und Yang wiederhergestellt werden.

Die Akupunktur ist nicht nur ein rasch wirksames Mittel zur Schmerzlinderung, sie wirkt zudem psychovegetativ entspannend, stimmt das Immunsystem um und ist motorisch aktivierend. Auch werden mit Hilfe der Akupunktur die Selbstheilungskräfte des Organismus aktiviert.

Für die Wirkung der Akupunktur sind verschiedene Mechanismen verantwortlich:

  • Die Bildung von körpereigenen morphinartigen Substanzen (Endorphinen) und Nerven- Überträger-Substanzen (Neurotransmittern). Diese Substanzen wirken schmerzlindernd und psychisch entspannend.

  • Reflexwirkung der Akupunktur. Durch Reizung von Akupunkturpunkten auf der Haut werden die diesen Punkten zugeordneten Organsysteme beeinflusst.


Unerwünschte Nebenwirkung gibt es bei richtiger Durchführung der Akupunktur nicht.

Quelle: Deutsche Ärztegesellschaft für Akupunktur e.V.

Behandlungsablauf

Zunächst ist es wichtig, dass Sie ruhig und entspannt liegen (zur Nadelung bestimmter Akupunkturpunkte sind jedoch auch andere Positionen möglich).

Beim Einstich spüren Sie evtl. kurz eine minimale unangenehme Empfindung, die dann verschwinden sollte. Wenn der richtige Punkt durch Vorschieben der Nadel getroffen wurde, kann ein unterschiedlich stark ausgeprägtes dumpfes, ziehendes Gefühl oder eine Wärmeempfindung, oder auch ein „Stromschlag-Gefühl“ entstehen, das zum Teil ausstrahlen kann. Diese Empfindung nennen die Chinesen “De-Qi“. Sie ist für den Therapieerfolg mit entscheidend. Meist lässt das “De-Qi-Gefühl“ nach einigen Minuten nach.

Es werden pro Sitzung immer so wenig Nadeln wie möglich gesetzt (max. 13). Während der Nadelung sollten Sie möglichst ruhig und entspannt Ihre bisherige Lage beibehalten. Sollten Schmerzen auftreten (z. B. nach Bewegung) oder sonstige unangenehme Symptome, informieren Sie uns bitte sofort.

Nebenwirkungen

Die Akupunktur ist praktisch nebenwirkungsfrei. In seltenen Fällen kann es zu einem “Nadelkollaps“, einer vegetativen Kreislaufreaktion kommen, die durch die sofortige Nadelentfernung und Lagerungsmaßnahmen zu beheben ist.

Wenn blutverdünnende Arzneimittel (z.B. ASS) eingenommen werden, können manchmal kleine Blutungen/Blutergüsse auftreten. Möglich ist auch das Auftreten von Müdigkeit (Achtung: Verkehrsteilnehmer).